Im Moment ist das Handy-Spiel “Pokemon Go” hochaktuell. Man sieht Menschen umherirren, die Stundenlang an einer Stelle stehen, allmählich Straßenlaternen zu Sturz bringen (mit dem Kopf voran) oder von der Polizei angehalten werden, weil sie den Straßenverkehr behindern oder durch suspektes Verhalten auffallen. Das treibt mich zum nachdenken an. Hier ein einfacher Versuch, dieses Spiel im Speziellen und gleichzeitig alle Spiele im Allgemeinen einzuordnen.
Es gibt drei Willensarten im Menschen:
- Der aktive Wille
- Der reaktive Wille
- Der passive Wille
Der aktive Wille folgt einer aktiven Entscheidung aus den eigenen inneren Antrieben heraus. Der reaktive Wille erfolgt nicht aus den eigenen Antrieben, also nicht dem Inneren, sondern aus dem Außen. Das Innere reagiert dann bloß auf die Reize aus dem Außen. Der passive Wille wiederum ist ein Wille, der nicht aus dem “Ich” erfolgt, sondern transparent den “Willen Gottes” folgt. D.h. ein Loslassen aller eigenen selbstsüchtigen Bestrebungen, um Raum zu schaffen für die intuitiven Eingaben und diese zu befolgen.
Der Spirituelle Weg (der innere Weg) ist die Erlösung des aktiven und reaktiven Willens zugunsten des passiven Willens.
Spiele – wie aktuell “Pokemon Go” – verleiten zur Überanstrengung des reaktiven Willens – der Wille, der bloße Reaktion auf äußere Einflüsse ist. Das gilt insbesonders für alle vorhandenen Computerspiele: Es wird ein Unmaß an Anstrengungen vorgenommen – von studierten Psychologen – einen Spielmechanismus festzulegen, der einfach genug ist, dass man nicht überfordert wird, aber auch komplex genug, um möglichst viel “Spaß” beim Spielen zu haben, da man dann Erfolge erlebt, wenn man sie durch Anstrengung erreicht hat. Es wird also die Historie des Spiel-Erlebens durch die Spielemacher durchgängig determiniert. Das hat zur Folge, dass das Spielen (Spielerlebnis) lediglich eine Reaktion auf die ursprünglichen Bemühungen der Spielemacher ist – also ein bloßer reaktiver Wille.
Weiter weg kann man sich nicht von Gott entfernen. Denn erst der aktive Wille führt in den passiven Willen. Denn die Entscheidung, den inneren Weg zu gehen, muss erst aktiv aus den inneren Antrieben getroffen werden.
Durch diese überproportionale Fixierung auf den reaktiven Willen werden Menschen zu bloßen “mechanischen Verarbeitungsapparaten”, die die Reize des Spielens verarbeiten und determiniert reagieren (“ich will diesen Gegner erledigen”, “ich will den Highscore knacken”, “ich will alle seltenen Pokemons sammeln”).
Also sollten wir raus auf die Straßen gehen – nicht um nach weiteren Pokemon Ausschau zu halten – sondern um unseren eigenen inneren Antrieben zu folgen und zu verstehen, wie wir funktionieren. Dann: Passiver Wille!
P.S.: Das Sympton “Pokemon Go” und die Reaktion der Menschen darauf ist ein Sinnbild unserer heutigen Gesellschaft. Nicht nur die Spieleindustrie setzt auf den reaktiven Willen, sondern auch das Marketing (es wird ein Bild vorgelebt, dass erreicht werden soll/will): Die Konsumgesellschaft, die moralischen Werte; dazu zählen z.B. auch Instagram, Pinterest, Entertainment, aber auch viele Hilfsorganisationen.
Das alles ist eine natürliche Ausprägung unseres vorherrschenden Bewusstseinlevels und wird sich mit der Bewusstseinsentwicklung weiterentwickeln. Jedoch sind wir heute bereits in der Lage, über diese Trends zu reflektieren, sie einzusortieren, mittels unseres Gewissens und unserer Intuition, um dann Stellung zu beziehen. Denn diese “gesellschaftlichen Vorgaben” sind oft nur hohle Gebilde, die uns ihre Bedeutung nur vorgaukeln wollen. Wenn eine weltbekannte Hilfsorganisation uns erklärt, dass wir einfach Gelder spenden können und sie zu 100% an Bestimmungsort ankommen, weil alle Beteiligten ehrenamtlich daran arbeiten, dann ist das schlichtweg gelogen, wenn später recherchiert wird, dass die Hälfte in die Taschen der leitenden Ehrenämtlern wandert.
Doch solche Systeme werden zunehmend transparenter – wie auch der Mensch an sich, was ganz und gar dem nächsten Bewusstseinslevel (=Supramentales Bewusstsein oder Quantenbewusstsein) entspricht.
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