Der Ätherkörper ist in Wirklichkeit nichts anderes als Energie, weil seine feinstoffliche „Substanz“ aus Myriaden von Kraftfäden oder winzigen Energieströmen besteht, die mit dem  physischen (emotionalen-mentalen) Körper sowie mit der Seele durch deren koordinierende Wirkung in Verbindung gehalten werden. Diese Energieströme üben ihrerseits wieder eine Wirkung auf den physischen Körper aus und veranlassen diesen zu der einen oder anderen Tätigkeit, je nach Art und Stärke der Energie, die den Ätherkörper gerade beherrscht. Die Funktion des Ätherkörpers besteht darin, Energieimpulse aufzunehmen und weiterzuleiten. Ferner werden über den „Ätherkörper“ alle menschlichen Vorstellungen, Gedanken, Phantasien und Intuitionen vermittelt, weil der Ätherleib neben seiner empfangenden Aufgabe in der Weiterleitung aller Energieimpulse die notwendigen Verbindungen zu den parallelen Sinnen in der Physis schafft, die wiederum der Seele als „Verkehrsmittel“ zwischen sich und dem Leib dienen. Wobei das Hirn z.B. ein physisches Empfangsmodul für den mentalen Bereich und die Chakren weitere Austauschmodule für den emotionalen Bereich zuständig sind. Insofern ist der Ätherleib der übergeordnete Bewusstseinskörper in seiner Gesamtheit.

„Das Ganze ist ein umfassendes System der Übermittlung und gegenseitigen Abhängigkeit, wobei der ätherische Körper den Urtypus für den physischen Körper bildet. Der Kern des Ganzen ist die Seele selbst, die den Ätherleib belebt, über den die Lebendigkeit des grobstofflichen Körpers ermöglicht wird. Die Seele selbst ist nicht mehr feinstofflich, sie ist der Geistfunke aus dem Zentrum und das Allesbelebende der gesamten Schöpfung.  Denn der Äther erfüllt den ganzen, endlosen „Raum“ im Universum.“(Bailey)

Das Integral einer jeden Form im Universum ist der Ätherkörper, weil der ätherische Körper die „Schablone“ des physischen Körpers ist und somit der Urtypus, nach dem die dichte physische Form eines menschlichen Körpers in einer Inkarnation gestaltet wird. Denn es gibt im manifesten Kosmos nichts, was nicht eine feinstoffliche und unberührbare, jedoch substanzerfüllte Energieform besäße, die einen äußeren physischen Körper umhüllt, kontrolliert, beherrscht und in seinem Zustand bestimmt.

Die Entwicklung des Ätherleibes  zerfällt geschichtlich in zwei Abschnitte

1. Im Hinblick auf die Physis kann man feststellen, dass im ersten Stadium der Menschheit, in der archaischen Bewusstseinsphase vor ca. 12 Tausend Jahren, die ätherische Energie, die durch die reagenzfähigen Zentren strömte und dadurch die endokrinen Drüsen aktualisierte, allmählich begann, eine bestimmte Wirkung auf den Blutstrom auszuüben. Eine sehr lange Zeit hindurch wirkten diese Energien allein darüber. Daher auch das Bibelwort: „Das Blut ist das Leben.“ Das gilt zwar auch noch heute, denn der Lebensaspekt der Energiestrahlen „beseelt“ das Blut mit Hilfe der Drüsen und ihrer Wirkfaktoren, doch daneben entfalteten sich im Laufe der Entwicklung  noch andere Energieeinstrahlungen des Lebens. Das Blut ist in der ganz frühen Menschheit die älteste Funktion der ätherischen Energie über den Ätherkörper. Erst im weiteren Verlauf der menschlichen Entwicklung, fanden mit wachsendem Bewusstsein auch im Ätherkörper Erweiterungen über die Chakren statt.

2. Die „Chakren“ sind Energiewirbel auf dem Ätherleib, die ihre Wirksamkeit mehr und mehr  auszuweiten begannen, um so über die feinstofflichen Vernetzungen der „Nadi“[1] auf das gesamte Nervensystem einzuwirken. Dadurch erfolgte ein immer intensiverer und bewussterer Bezug zum gesamten „emotionalen Bereich“  und führte in den parallelen Bewusstseinsepochen der magischen und mythologischen Bewusstseinsentwicklung zu einer steten Ausdifferenzierung aller Funktionen des endothymen Grundes, was auf das gemeinsame soziale Leben der Menschen gravierende Auswirkungen hatte. Mit der letzten bewussten Aktualisierung des „Mentalbereichs“ vor ca. 3.000 Jahren (Beginn der mentalen Bewusstseinsphase), verwandelten die einströmenden Energien über den Ätherkörper die grob-physischen Entsprechungen dahingehend, dass sie für höhere Bewusstseinsaspekte und Sinnzusammenhänge der Menschheit verfügbar wurden. Dies führte zu einer bewussten und planvollen Tätigkeit auf der physischen Ebene, und zwar entsprechend dem jeweiligen Standort des Menschen in seiner jeweils persönlichen Entwicklung sowie in der Gesamtheit  der menschlichen Bewusstseinsentwicklung. Durch diese einströmenden und wirkenden Energien wurden  in der Folge die den Chakren entsprechenden analogen Organe im grob-physischen Körper erregt. Dieser ätherische Mechanismus wurde so über das Blut, die Nadi und Nerven sowie in den Drüsen zum Übermittler zweier Energieaspekte:  Der eine bewirkte dabei den physischen Stoffwechsel und die physische Entwicklung als Wachstum  und der andere sorgte  für eine permanente „Höherpotenzierung des Bewusstseins“. Heute steht die Menschheit genau wie vor ca. 12.000 Jahren wieder vor einem totalen Bewusstseinswandel, und diese letzte Epoche des mentalen Bewusstseins befindet sich in ihrer defizitären Endphase, um sich im folgenden nächsten Äon erneut einer weiteren Transparenz für höhere Frequenzen eines integralen, supramentalen Bewusstseins zu öffnen, welches  endlich ins „Quantenbewusstsein“  münden wird.

Auszüge aus „Krankheit als Bewusstseinsgenese / Heilung  durch Selbsterkenntnis“ ( Werner Smigelski) BoD 2011


[1] Mit Nadi (Sanskrit = Kanal, Röhre) werden im Yoga und im Tantra feinstoffliche Energieleitbahnen bezeichnet, die den Körper durchziehen und mit Prana (Lebensenergie) versorgen (ähnlich dem Prinzip der Meridiane in der Traditionellen Chinesischen Medizin). Der Begriff Nadi wird wahrscheinlich abgeleitet von der Wurzel nad = Bewegung, Antrieb, Schwingung.